575: Weltschmerz

[00:00.000]Hallo, lieber Manuel, ich begrüße dich.
[00:18.680]Hallo, liebe Cari, ich begrüße dich ebenfalls.
[00:22.040]Wie geht es dir?
[00:24.120]Mir geht's ganz gut, ich bin ein bisschen angeschlagen, wie man sagt.
[00:29.600]Hat dich jemand geschlagen?
[00:31.120]Nein, nein, jemand nicht, aber ich bin ein bisschen krank geworden übers Wochenende,
[00:37.640]habe aber zwölf Stunden geschlafen und das ist ja immer der beste Weg,
[00:42.840]um schnell wieder gesund zu werden.
[00:44.600]Zwölf Stunden?
[00:46.160]Von zehn bis zehn.
[00:47.840]Hast du da nicht Rückenschmerzen beim Aufwachen?
[00:51.920]Nein, ich habe ja eine gute Matratze, da kann man auch schon mal zwölf Stunden schlafen.
[00:57.520]Und hattest du dann Unterbrechungen?
[00:59.040]Warst du zwischendurch mal auf dem Klo oder durchgeschlafen?
[01:01.800]Das geht jetzt aber sehr in meine Privatsphäre, da muss ich doch…
[01:08.600]Jetzt frage ich mich einfach, ob man das kann, einfach komplett durchschlafen, ohne Aufwachen.
[01:13.280]Das kommt darauf an, wie viel Tee du trinkst am Vorabend.
[01:16.720]Ich habe natürlich sehr viel Tee getrunken, da ich ja krank war,
[01:19.800]deswegen könnte es durchaus sein, dass ich zwischendurch mal aufgestanden bin,
[01:24.120]aber so viel Privatsphäre möchte ich hier doch noch behalten,
[01:27.520]jetzt nicht meine Toilettenpausen hier auszubreisen.
[01:30.520]Könntest du uns bitte sagen, wann, du genau und wie lange auf der Toilette warst?
[01:34.760]Nein, wir machen weiter mit unserem ersten Segment.
[01:37.920]Wir hatten über Gewürze gesprochen.
[01:47.000]Du erinnerst dich, Top oder Flop, Kräuter und Gewürze.
[01:50.920]Und ich muss sagen, dass während der Episode ich mich noch unvorbereiteter gefühlt habe als sonst.
[02:01.400]Ja, das ist das Problem, wenn man ein Sprachlern-Podcast ist,
[02:06.920]dann muss man manchmal über Themen sprechen, mit denen man sich nicht auskennt,
[02:12.320]weil wir ja natürlich die Vokabeln hier einbinden wollen.
[02:15.880]Das ist vielleicht nochmal eine gute Erinnerung.
[02:17.920]Generell, Manuel, wie war das Feedback zu dieser Gewürze-Episode?
[02:23.520]Durchmischt.
[02:24.480]Also es gab definitiv auch ein paar Hörerinnen, die das amüsant und interessant fanden,
[02:31.200]obwohl wir uns so schlecht auskannten und so schlecht vorbereitet hatten.
[02:34.800]Es gab aber auch Kritik und ich persönlich finde die auch gerechtfertigt,
[02:38.920]dass wir, sag ich mal, uns ja vorbereiten hätten können oder einen Gewürzexperten
[02:46.840]oder eine Gewürzexpertin hätten einladen können und schön auf den Punkt gebracht.
[02:52.480]Ich hoffe, leicht ironisch gemeint hat das unsere Zuhörerin Etienne aus Frankreich.
[02:58.640]Frankreich.
[02:59.680]Die Franzosen sind ja bekannt dafür, dass sie sehr viel Wert auf gutes Essen legen.
[03:06.360]Ist Etienne nicht ein Männername?
[03:07.600]Oh, ist das ein?
[03:08.800]Vielleicht beides.
[03:09.280]Das weiß ich jetzt nicht.
[03:11.120]Etienne, Hörer oder Hörerin, hat geschrieben, wer lässt Deutsche über Gewürze sprechen?
[03:18.040]Das sind die schlechtesten Meinungen, die ich je gehört habe.
[03:21.960]Die schlechtesten Meinungen?
[03:26.360]Naja, aber wo wurde das kommentiert, weil ich habe doch die öffentlichen Kommentare
[03:31.920]gelesen und habe den Kommentar von Etienne nicht gesehen.
[03:34.760]Das war, glaube ich, eine E-Mail an mich persönlich.
[03:39.440]Du kriegst noch E-Mails von Leuten, die dann so formuliert sind, wer hat den Deutschen
[03:44.600]erlaubt, über Gewürze zu sprechen.
[03:46.480]Ich kann die Kritik nachvollziehen.
[03:48.840]Ich habe ja auch einige Kommentare gesehen.
[03:50.960]Ich muss aber sagen, erst mal, das ist die ganze Idee von Top oder Flop, dass wir
[03:56.240]nach reinem Spaß Dinge bewerten, um über sie zu sprechen.
[04:01.560]Und es ist ja kein Gewürzexpertinnen-Podcast, sondern das ist ein Deutschlern-Podcast,
[04:07.680]in dem wir vor allem Spaß haben.
[04:09.280]Und ich muss sagen, es haben doch viele Leute auch gesagt, dass sie es sehr lustig
[04:13.000]fanden.
[04:14.000]Ja, okay.
[04:15.000]Also die Tatsache, dass wir keine Ahnung hatten, hat dazu beigetragen, dass es
[04:19.520]amüsant war.
[04:20.520]Gibt es denn noch anderes Follow-up zu diesem Thema oder wollen wir uns verabschieden
[04:25.800]vom Thema Gewürze?
[04:26.800]Also ich würde sagen, wir sollten uns gleich von dem Thema verabschieden.
[04:33.040]Aber auch für mich war das ein guter Einstieg in das Thema.
[04:36.440]Ich habe jetzt zum Beispiel schon in unserer Discord-Gruppe gelernt, dass ich sehr wahrscheinlich
[04:41.040]keinen Saffran gegessen habe in unserem vietnamesischen Restaurant, sondern Chili,
[04:48.160]das so aussah.
[04:49.160]Da Saffran extrem teuer ist, ne?
[04:52.160]Genau.
[04:53.160]Solche Sachen wusste ich noch nicht.
[04:55.600]Also ja, es stimmt, wir haben keine Ahnung von Gewürzen und von Kräutern, deswegen
[05:01.400]die Kritik ist absolut berechtigt.
[05:03.440]Die Frage ist, ist das für einen Sprachlernen-Podcast okay, wenn man darüber spricht, ohne einen
[05:09.440]Experten einzuladen oder nicht?
[05:11.440]Nein, ist nicht okay.
[05:13.920]Ist nicht okay.
[05:14.920]Der Anspruch soll hoch bleiben.
[05:16.560]Ich habe auch einen Anruf von Klaus bekommen, den hätte ich eigentlich mal aufnehmen
[05:21.040]sollen.
[05:22.040]Der hat sich auch aufgeregt und meinte, wir hätten ja gar keine Ahnung von Kochen,
[05:26.920]aber dachte ich, vielleicht können wir demnächst mal wieder so einen Kochkurs
[05:29.280]mit Klaus machen und er stellt dann Gewürze mit Klaus vor oder so.
[05:35.080]Das ist eine gute Idee.
[05:36.080]Du hast ja schon mal mit Klaus Spargel gekocht und das gibt es auch als YouTube
[05:40.840]wieder.
[05:41.840]Video.
[05:42.840]Spargel?
[05:43.840]Spargel.
[05:44.840]Spargel.
[05:45.840]Spargel.
[05:46.840]Spargel.
[05:47.840]Du hast mal mit Klaus Spargel zubereitet und daraus ein YouTube-Video gemacht.
[05:52.640]Das verlinken wir mal.
[05:53.640]Absolut richtig.
[05:54.640]Manuel, ich habe einen Ausdruck mitgebracht, der in der letzten Zeit oft mein Gefühl
[06:08.240]beschreibt und das ist der bekannte Ausdruck, Weltschmerz.
[06:12.560]Ja.
[06:13.560]Haben wir darüber schon mal gesprochen?
[06:16.560]Wir haben schon mal als Thema der Woche über schöne deutsche Wörter gesprochen,
[06:23.640]Wörter, die es so vielleicht nur im Deutschen gibt und da war der Begriff Weltschmerz mit
[06:31.200]dabei und ich glaube, es ist auch eins der bekannten deutschen Wörter.
[06:35.720]Ich glaube, ja, das kennt man, also man weiß in anderen Ländern, dass wir Deutschen
[06:41.440]ein Wort dafür haben und das ist ein Gefühl.
[06:46.080]Genau.
[06:47.080]Für die, die das nicht kennen, was ist denn Weltschmerz?
[06:50.640]Genau.
[06:51.640]Also es ist ein Gefühl der Traurigkeit, der Melancholie und zwar deshalb, weil die Welt
[07:04.000]nicht so gut ist, wie sie sein könnte, würde ich mal sagen.
[07:08.200]Also die Welt ist manchmal ziemlich schlecht, ziemlich traurig und das führt zu einem
[07:16.760]Schmerz, einem seelischen Schmerz, den man selbst verspürt.
[07:21.000]Hast du manchmal Weltschmerz?
[07:23.080]Absolut.
[07:24.080]Ziemlich oft in letzter Zeit.
[07:26.600]Und warum?
[07:28.080]Ja, darüber reden wir vielleicht gleich noch über einen Aspekt, aber grundsätzlich,
[07:35.480]wenn man die Nachrichten einschaltet, gibt es einfach ziemlich viele schlechte
[07:40.920]Nachrichten.
[07:41.920]Das ist natürlich immer schon so gewesen, dass in den Nachrichten vor allem die schlechten
[07:45.400]Nachrichten laufen, aber die Katastrophen, die Konflikte, die sind einfach auf einem
[07:53.360]Niveau im Moment, auf einem Level, dass man einfach traurig wird, dass man so einen
[07:58.560]Weltschmerz bekommt.
[07:59.560]Ja, und auch was bei mir noch dazu beiträgt, ist diese Vorstellung, dass, und ich
[08:07.040]habe heute noch gelesen darüber, dass es so einen Negative Bias gibt, dass
[08:11.440]man oft bei schlechten Nachrichten die höher gewichtet als positive, aber trotzdem hat
[08:17.720]man doch oft im Moment diese Angst, dass es alles noch schlimmer wird, oder?
[08:21.720]Was bei mir so hängen geblieben ist, als wir, wir haben da neulich drüber gesprochen,
[08:27.160]war dieses Zitat aus der Heute Show, das ist irgendwie, und das ist verrückt,
[08:32.560]weil das ist ja eigentlich eine lustige Sendung, aber das geht mir nicht aus
[08:35.880]dem Kopf seitdem, dieser Gedanke, dass wir 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten
[08:40.880]Weltkriegs wieder einen Moment haben, wo in Deutschland rechte Gruppierungen,
[08:48.040]oder man kann auch sagen Nazis, wieder stark werden, und die Leute, die damals
[08:53.880]Deutschland befreit haben, also jetzt im konkreten Fall Russen und Amerikaner,
[09:00.960]diese Bewegung in Deutschland unterstützen, oder die zweite Idee,
[09:06.880]die ich im Kopf habe, ist, dass Israel, ein Staat, der als Antwort auf diese
[09:12.680]Verbrechen, auf den Holocaust entstanden ist, heute selbst Verbrechen an der
[09:20.360]Menschheit oder konkret an den Polystinensern verübt, und das sind so
[09:23.840]paradoxe in meinem Kopf, die sich irgendwie nicht auflösen, weißt du,
[09:27.480]wo du denkst, das kann doch alles nicht sein.
[09:31.000]Ja, der Gaza-Krieg ist ein Thema, das glaube ich bei uns allen im Moment
[09:36.920]Weltschmerz auslöst, und zu diesem Thema haben wir zwei Empfehlungen,
[09:44.760]kann man vielleicht sagen, mitgebracht. Das eine ist die aktuelle Spiegel-Titel-Story,
[09:51.440]das heißt der Spiegel, haben wir glaube ich öfter schon erwähnt,
[09:54.160]ist ein Nachrichtenmagazin, das gibt es schon sehr, sehr lange,
[09:57.920]vielleicht vergleichbar mit Times-Magazin oder so, und ein wöchentliches Wochenmagazin.
[10:06.000]Und die Titel-Story in der aktuellen Ausgabe heißt, Israel-Kritik und Staatsräson,
[10:15.520]wie der Gaza-Krieg die deutsch-israelische Freundschaft strapaziert, und da geht es im
[10:22.480]Kern um dieses Verhältnis von Deutschland in diesem Konflikt, denn Deutschland sticht
[10:29.680]ja so ein bisschen heraus in der Staatengemeinschaft und kritisiert Israel vielleicht weniger hart,
[10:37.200]als das viele andere Staaten machen. Der Artikel ist hinter einer Paywall und ist
[10:42.680]auch nicht ganz leicht zu lesen, aber für diejenigen, die das interessiert, kann ich
[10:47.640]es trotzdem empfehlen, und ich würde vielleicht nur einen Satz oder einen ganz
[10:53.240]kurzen Absatz mal vorlesen aus diesem Artikel, der für mich so einen Kern dieses Themas ganz
[11:01.880]gut trifft. Und das ist aber, was bedeutet das Verbrechen des Holocaust für Deutschland?
[11:06.880]Hat die Bundesrepublik vor allem eine Verantwortung für Israel, für die Juden
[11:10.960]dieser Welt oder auch dafür, dass sich Genozid und Menschenfeindlichkeit egal wo,
[11:15.800]egal von wem, nicht wiederholen? Aber wie gesagt, das ist ein kurzer
[11:21.360]Ausschnitt aus einem sehr langen Artikel, der sich mit diesem Thema befasst.
[11:26.240]Interessant. Ja, ich denke jetzt gerade daran, wie viel von dem müssen wir noch erklären,
[11:33.480]weil vielleicht versteht das gar nicht jeder, diese besondere Beziehung Deutschland-Israel
[11:38.960]nach den Verbrechen des Holocaust. Ich meine, grob zusammengefasst kann man sagen,
[11:44.560]dass Deutschland sich geschworen hat, die Jüdinnen und Juden in der Welt und damit auch
[11:50.880]den Staat Israel zu schützen, zu unterstützen. Und das ist vielleicht auf der einen Seite
[11:56.800]richtig, aber in diesem konkreten Fall jetzt mit den Verbrechen, die Israel wiederum in
[12:02.040]Gaza begeht, nicht. Zumindest aus unserer Sicht oder aus meiner Sicht. Und was heißt das dann
[12:08.200]noch? Also wie kann man denn Israel weiter schützen und gleichzeitig da kritisieren,
[12:14.440]wo man kritisieren muss oder vielleicht auch Druck ausüben muss? Ist das das,
[12:18.040]worum es in dem Artikel geht? Genau. Und dann mit den vielen Konflikten,
[12:22.960]die es aktuell gibt, mit Demonstrationen an Universitäten, mit jüdischen Sprechern,
[12:29.280]die dann zum Teil ausgeladen werden, weil sie Dinge sagen, die man in Deutschland nicht hören
[12:36.080]will. Also es gibt da viele Aspekte, auf die dieser Artikel eingeht.
[12:41.320]Ich habe auch etwas mitgebracht heute als Empfehlung der Woche. Das ist ein Bericht
[12:48.080]aus dem Medienmagazin Zapp oder Sepp. Ich weiß immer noch nicht, wie man es richtig
[12:53.520]ausspricht, aber ich glaube, ich habe das schon mal erwähnt als Empfehlung. Generell
[12:58.320]kann ich das sehr empfehlen. Das sind Videobeiträge, die sich damit auseinandersetzen,
[13:05.640]wie Dinge in Deutschland berichtet oder rezipiert werden in den Medien. Und in diesem
[13:11.040]konkreten Beitrag geht es nämlich darum, wie deutsche Medien über den Gaza-Krieg berichten.
[13:18.560]Und das fand ich sehr interessant, weil dieser Bericht sehr, wie soll man sagen,
[13:24.920]sie versuchen es sehr viele Aspekte zu beleuchten und zeigen damit eben auch,
[13:30.560]dass in vielen Medien viele Aspekte nicht beleuchtet werden. Und das ist sowieso
[13:36.440]schwierig. Aber wir tun uns schwer, damit über dieses Thema zu sprechen und nichts
[13:42.920]zu vergessen und alles richtig zu sagen. Aber Medien haben eben eine gewisse Verantwortung.
[13:48.480]Und die Frage ist, wie wird es in den Medien dargestellt, das Thema? Das wird
[13:52.400]in diesem Bericht besprochen. Und ich würde sagen, es gibt da so zwei Seiten,
[13:57.400]die man immer wieder sieht. Auf der einen Seite diese Verantwortung, der viele Medien
[14:02.440]in Deutschland auch nicht gerecht werden, dass man alle Aspekte auch ordentlich berücksichtigt
[14:07.520]und nicht nur eine Seite zeigt. Und auf der anderen Seite gibt es auch diese fast schon
[14:13.320]Verschwörungstheorie, die es natürlich auch in einigen Kreisen gibt. Die sagen,
[14:17.480]ja, die deutschen Medien folgen alle einer Agenda und die sind alle falsch. Und das wird
[14:23.840]eben auch darin beleuchtet, dass es jetzt nicht so etwas gibt, wie alle Medien machen das oder
[14:30.600]alle Medien machen das, sondern die meisten Medien sind völlig unterschiedlich. Es kann
[14:35.000]sein, dass sie ähnliche Trends haben oder auch ähnliche Fehler machen. Aber das heißt
[14:39.680]trotzdem dann nicht, dass es eine Agenda gibt, die von einer zentralen Person gelenkt wird
[14:45.720]oder so. Und da muss man auch manchmal vorsichtig sein. Ja, fand ich interessant und habe ich mal
[14:51.280]mitgebracht als Empfehlung. Der Beitrag von Sepp ist schon acht Monate alt, ist aber denke
[14:58.320]ich nach wie vor relevant. Also so grundlegend hat sich die Berichterstattung in den
[15:02.440]deutschen Medien jetzt nicht verändert seitdem, würde ich sagen. Manuel, wenn ihr das hier
[15:10.760]hört, sind wir schon wieder in einem anderen Land unterwegs. Wir lieben Reisen und diesmal
[15:16.320]fahren wir in die Schweiz. Was gibt es denn da im Internet zu beachten? In der Schweiz oder
[15:23.200]generell beim Reisen? Generell beim Reisen. Cari, da gibt es zu beachten, dass man natürlich
[15:30.960]plötzlich nicht mehr zu Hause mit seiner eigenen Internetverbindung ins Internet geht,
[15:35.880]sondern im WLAN, im Hotel, im Zug und so weiter. Und da ist es sehr zu empfehlen, NordVPN zu
[15:45.680]benutzen. NordVPN.com slash EGP, sag ich schon mal, ist der Link, über den ihr gehen solltet.
[15:53.920]Und mit NordVPN surft ihr vor allem erst einmal sicherer auf Reisen. Denn je nachdem,
[16:00.680]was das für Hotspots sind, mit denen ihr euch dort verbindet, ist eure Verbindung vielleicht
[16:06.600]nicht immer verschlüsselt. Und wenn ihr aber über NordVPN surft, dann laufen eure Daten über
[16:12.880]eine verschlüsselte Verbindung. Also erst mal geht es um Sicherheit. Und ihr könnt dadurch
[16:19.560]tatsächlich auch über ein anderes Land verschlüsselt surfen. Das ist das Besondere.
[16:24.640]Ihr seht dann eine Karte in dieser App auf eurem Handy, auf eurem Rechner und könnt
[16:29.760]einfach mal auf New York klicken und dann surft ihr so, als wärt ihr in New York. Wofür würde
[16:35.640]man das machen wollen? Wenn es zum Beispiel bestimmten Content gibt, den man nur in dem
[16:41.360]Land benutzen kann. Also wenn ihr zum Beispiel Content aus Deutschland konsumieren möchtet,
[16:47.520]Shows, was auch immer, dann könnt ihr euch mit NordVPN einfach über Deutschland einwählen.
[16:54.080]Das ist übrigens auch ultra schnell. Also es gibt auch andere Anbieter, die sind dann
[16:58.640]deutlich langsamer. Und bei NordVPN kann man mit einer Lizenz zehn Geräte verbinden. Also
[17:04.720]ihr könnt euren Computer, euer Tablet, euer Handy, oft sogar auch den Fernseher mit NordVPN
[17:11.880]verbinden. Wow. Dann können wir heute Abend im Hotel in der Schweiz alle die Tagesschau
[17:17.120]gucken. Da würde ich mich sehr freuen, Kari. Du weißt, das mache ich jeden Abend.
[17:21.920]Probiert das einfach mal aus. NordVPN.com slash EGP sowie Easy German Podcast. Wenn ihr über
[17:30.200]diesen Link geht, bekommt ihr einen Mega-Rabatt und vier Monate zusätzlich, wenn ihr euch für
[17:36.880]das Zwei-Jahres-Paket entscheidet. Und es gibt eine 30-Tage-Geld-Zurück-Garantie. Ihr
[17:43.840]könnt das also wirklich risikofrei ausprobieren.
[17:52.400]Es fühlt sich fast schon falsch an, nach einem so schweren Thema über ein sehr leichtes und
[18:00.600]meiner Meinung nach irrelevantes Thema zu sprechen. Da bekomme ich jetzt bestimmt
[18:04.960]Feedback. Aber ich denke, das ist auch okay, denn bei uns geht es ja nun mal auch darum,
[18:11.880]nicht nur Weltschmerz zu spüren, sondern auch Spaß beim Deutschlernen zu haben. Und ich
[18:19.000]glaube, ich könnte mir vorstellen, dass viele unserer Hörerinnen am Wochenende Fernsehen
[18:23.880]geschaut haben bis spät in die Nacht, denn der Eurovision Song Contest fand statt in Basel,
[18:32.920]in der Stadt, in die wir morgen reisen. Und du sagst jetzt, das ist eine irrelevante
[18:39.120]Nachricht. Ich finde das gerade vor dem Weltschmerz, den wir besprochen haben,
[18:42.960]gar nicht irrelevant, weil das ist ja die größte Live-Show der Welt. Dort treten Länder
[18:50.160]gegeneinander an mit Songs, mit MusikerInnen. Und es ist ein Wettbewerb, aber gleichzeitig
[18:57.560]hat es auch so etwas positiv Verbindendes. Also jedes Land präsentiert einen Song,
[19:03.480]später wird abgestimmt und dann gibt es einen Gewinner, der diesen Song Contest gewinnt.
[19:08.120]Und ich finde, das ist doch eine der verbindendsten, interkulturell verbindendsten
[19:14.200]Events, die es überhaupt gibt auf der Welt, oder?
[19:17.120]Ja, zumindest in der Theorie, so wie ich das höre, gibt es da im Moment auch,
[19:21.520]sag ich mal, Kratzer. Denn es gibt politische Aspekte, wie zum Beispiel die Teilnahme
[19:29.920]Israels, die dann, gegen die dann protestiert wird und so weiter. Und auch als der
[19:35.480]Ukrainekrieg begann, wurde Russland ausgeschlossen, die Ukraine hat gewonnen. Also es ist,
[19:43.560]sag ich mal, nicht komplett frei von Politik und auch, würde ich behaupten, nicht nur
[19:49.000]verbindend, sondern es gibt da auch Konflikte. Aber im Großen und Ganzen hast du natürlich
[19:55.280]recht, die Menschen machen Partys, schauen gemeinsam stundenlang diese Auftritte sich
[20:03.000]an, die ja völlig wahnsinnig sind. Also komplett durchchoreografiert, riesige Bühnen,
[20:09.000]Shows, Effekte. Also das ist eine unglaubliche Produktion, die die da jedes Jahr auf die
[20:15.520]Beine stellen. Und jetzt frage ich mich natürlich, hast du den ESC geguckt am Wochenende?
[20:21.400]Umgekehrt, Manuel, ich frage mich, ob du das geguckt hast, dieses irrelevante Event.
[20:26.520]Nein, ich war ja, wie gesagt, krank und ich habe mir den Anfang angeschaut und ich
[20:34.240]habe mir Deutschlands Auftritt angeschaut. Aber ich habe dann doch eine Berichterstattung
[20:40.960]bekommen auch, zum Teil auch gegen meinen Willen. Also mir wurde sehr ausführlich
[20:46.800]davon erzählt. Und deswegen habe ich einige Bereiche, einige Aspekte, die ja gerade auch
[20:53.440]hier im Bereich Deutschlernen relevant sind. Ach ja, das ist ja interessant. Ja,
[20:59.400]ich habe tatsächlich auch nur ein bisschen geguckt. Ich finde es insgesamt zu lange und zu
[21:04.600]anstrengend, um mir das anzugucken. Und ich habe dann später gelesen, dass Deutschland so
[21:10.840]ein bisschen eine Ausnahme ist. Also in Deutschland spielt das auch eine Rolle,
[21:14.760]dieses Event. Es ist schon so, dass das auch groß in den Nachrichten ist und auch auf den
[21:20.000]großen Fernsehsendern in Deutschland übertragen wird und alle darüber berichten. Aber ich habe
[21:26.160]gehört, dass es in anderen Ländern noch viel mehr ist. Also viel mehr Leute das gucken
[21:31.880]und es eine viel größere gesellschaftliche Relevanz ist. Ist das etwas, was du auch
[21:36.880]gehört hast? Nee, das fällt mir auch schwer, das zu glauben. Denn ich finde,
[21:40.520]hier ist schon der Hype irgendwie so groß. Also zumindest… Noch größer geht nicht.
[21:44.800]In manchen Freundeskreisen. Aber andererseits, ja, kann ich es mir auch doch vorstellen. Also
[21:50.640]es muss ja einen Grund haben, dass die da so ein massives Riesenevent machen. Das muss ja
[21:55.760]auch Unmengen an Geld kosten, diese Produktion und dieser ganze Vorlauf auch mit den
[22:01.160]Vorentscheiden und so weiter. Also das macht ja nur dann Sinn, wenn das auch wirklich,
[22:06.480]wirklich viele Menschen schauen. Richtig, Manuel. Und vielleicht bist du
[22:10.640]nächstes Jahr auch endlich dabei. Ja, da kommen wir schon zu einem der
[22:14.560]Punkte, die ich mir notiert habe. Also der ESC war in Basel, in der Schweiz, da die
[22:22.320]Schweiz im letzten Jahr gewonnen hat. Nee, stimmt das?
[22:26.200]Ja, das ist genau das Konzept. Also der Gewinner kann immer den Contest in sein
[22:33.040]Land holen. Letztes Jahr hat Nemo gewonnen, hat diesen Contest in die Schweiz geholt und
[22:38.960]dieses Jahr hat Österreich gewonnen. Noch ein deutschsprachiges Land.
[22:44.520]Aus Österreich. Deswegen wäre nächstes Jahr eigentlich Deutschland dran, damit das dann
[22:48.600]immer, damit die Dachländer komplett sind. Meinst du, ja? Also ja, das ist ein interessanter
[22:55.360]Aspekt. Dann wird wahrscheinlich der nächste ESC in Wien stattfinden, würde ich mal vermuten.
[23:00.520]Oder in Graz oder in Linz oder in welche österreichischen Städte kennen wir noch,
[23:06.880]Manuel? Naja, die müssen ja auch riesige Hallen haben, wo so etwas überhaupt gemacht
[23:12.240]werden kann. Aber Basel ist ja auch nicht unbedingt die größte Stadt in der Schweiz.
[23:17.560]Stimmt, stimmt. Na ja, dann fand ich interessant, es gab zwei deutschsprachige
[23:22.560]Songs. Weißt du das? Wusstest du das? Deutschsprachige Songs oder deutsche
[23:28.680]KünstlerInnen oder? Nee, also das ist nämlich ein bisschen
[23:33.280]wir. Finnland hat einen Song gehabt mit dem Titel Ich komme, der allerdings nicht komplett
[23:40.720]deutschsprachig war, aber zumindest teilweise und mit diesem deutschen Titel.
[23:47.520]Das war dieser Skandalsong, ne? Ja, sehr lastziv der Auftritt. Vielleicht
[23:52.760]kannst du diesen Begriff kurz definieren. Lastziv bedeutet sexuell freizügig?
[24:00.400]Ja, genau. Lastziv hat eine sexuelle Konnotation, etwas sinnliches, erotisches, sexuelles.
[24:10.840]Okay, was genau ist da passiert, Manuel? Hast du das mittlerweile gesehen? Ich habe es,
[24:15.920]ehrlich gesagt, immer noch nicht gesehen, habe aber davon gehört.
[24:18.160]Ja, da ist eine Frau mit Leder aus Outfit auf jeden Fall, die da relativ freizügig auf
[24:25.480]der Bühne rumgehüpft ist und Deutschland wurde repräsentiert von einem Künstler-Duo,
[24:34.200]das gar nicht aus Deutschland kam, sondern, ich glaube, aus Österreich.
[24:37.960]Aus Österreich, genau. Das kann auch passieren, wenn Deutschland selber nicht genug hat. Das ist
[24:43.600]ja leider oft so. Ich würde sagen, haben wir schon mal drüber gesprochen. Musikalisch
[24:48.440]ist Deutschland nicht unbedingt eins der Top-Länder. Wir können nur Autos und irgendwie
[24:54.080]sowas. Ja, wir haben schon auch gute Bands. Da haben wir auch schon mal in ein paar
[24:58.520]Episoden drüber gesprochen. Ja, dieses Künstler-Duo, das Deutschland vertreten hat,
[25:04.400]heißt Aboar und Tinner und deren Song heißt Balla. Und das fand ich auf sprachlicher
[25:12.440]Ebene nochmal spannend, denn Balla ist erstmal so für sich genommen, ergibt das
[25:18.720]eigentlich nicht so viel Sinn. Aber es geht hier um den Kontext durch die Nacht ballern.
[25:25.880]Also in dem Song, den Song habe ich mir angehört und auch ein bisschen zugehört. Und so,
[25:31.400]wie ich das verstanden habe, hat die junge Dame gerade eine Trennung hinter sich. Und
[25:37.360]um diesen Schmerz zu verarbeiten, um sich wieder frei zu fühlen, ballert sie durch die
[25:43.840]Nacht. Ich guck mir gerade diesen Songtext an. Ich baller Löcher in die Nacht, Sterne fallen
[25:51.440]und knallen auf mein Dach. Es tut noch ein bisschen weh, wenn ich dich wiedersehe. Was
[25:57.440]heißt denn Balla in diesem Kontext? Weil Balla, Ballern, also das ist ja erstmal ein Verb,
[26:02.480]ballern, das hat ja ganz viele verschiedene Bedeutungen, oder? Das kann sein. Im Moment
[26:08.960]denke ich tatsächlich nur an die von diesem Lied. Also durch die Nacht ballern ist extrem
[26:14.440]umgangssprachlich, ist also Jugendsprache und bedeutet so viel wie Party machen,
[26:20.560]aber ziemlich exzessiv mit sehr viel Energie Party machen. Also ich baller durch die Nacht
[26:27.240]heißt, ja ich mache eine ziemlich ausgebe Tour durch die Clubs vielleicht. Stimmt,
[26:34.400]jetzt fällt mir ein, man kann auch umgangssprachlich sagen, ich baller
[26:37.160]über die Autobahn, dann ist es im Grunde so ähnlich. Man fährt sehr schnell, sehr
[26:43.080]rücksichtslos, sehr risikofreudig, dann ballert man über die Autobahn. Ich kann auch sagen,
[26:49.080]ich habe dir eine geballert. Was heißt das? Dann hast du mich geschlagen, dann hast du mir
[26:54.440]vielleicht eine Ohrfeige gegeben. Also ballern hat immer was mit einem sehr hohen
[26:59.480]Level an Energie zu tun. Stimmt. Aber irgendwie hat es auch was gewalttätiges oder aggressives,
[27:06.240]also wenn ich jetzt einfach energiegeladen durch den Tag gehe, sage ich jetzt nicht,
[27:11.600]ich baller durch den Tag, weil das ist irgendwie schon auch ein bisschen aggressiv, finde ich.
[27:16.160]Und kann man ballern nicht auch für Drogenkonsum nehmen?
[27:21.400]Stimmt oder trinken einfach. Ich glaube, wenn man sagt, ich baller, wir haben geballert,
[27:27.240]könnte das auch ein Synonym für exzessives Trinken oder andere Drogen sein.
[27:33.440]Manuel, ein sehr vielseitiges deutsches Verb, das aus der Umgangssprache stammt.
[27:39.960]Was würdest du denn jetzt unseren Zuhörerinnen empfehlen? In welchem Kontext sollte man das
[27:44.440]benutzen oder sollte man das einfach nur kennen? Ja, ich finde, das ist eins dieser Wörter,
[27:49.320]die man als Sprachlerner in, als jemand, der die Sprache nicht nativ spricht,
[27:55.760]erst wahrscheinlich nach langer Zeit benutzen kann. Oft haben wir im Ausdruck der Woche
[28:02.200]einen Ausdruck oder ein Wort. Wenn man da einmal versteht, was das bedeutet,
[28:06.360]kann man das gut einfließen lassen und dann funktioniert das. Aber dieses Ballern,
[28:10.840]ich finde, da muss man einfach schon ein sehr hohes Sprachgefühl haben,
[28:14.720]dass man weiß, ja, in diesem Zusammenhang passt das und hat irgendwie das richtige Gefühl.
[28:19.200]Weil das transportiert so ein Gefühl. Ich baller durch die Nacht, ich baller über die
[28:23.200]Autobahn. Das ist ein ganz spezifisches Gefühl. Ich würde vielleicht darauf achten,
[28:29.480]wo das benutzt wird, aber erst mal warten mit dem Selbstbenutzen.
[28:34.160]Ich habe gerade nochmal nachgeguckt. Die ursprüngliche Bedeutung von ballern ist
[28:38.960]eigentlich ein umgangssprachliches Wort für schießen. Ach klar. Also mit einer Waffe.
[28:44.280]Stimmt. Wenn du sagst, man ballert mit einer Waffe, dann ist das nicht zielgerichtet,
[28:50.960]sondern vielleicht eher, man kann sagen, der ballert mit der Waffe rum. Das heißt,
[28:57.360]der schießt wild. Also dieses Gefühl ist, es ist so ein bisschen ohne Richtung und es ist mit
[29:04.320]Intensität, wie du schon gesagt hast. Genau. Und daher kommt das vielleicht,
[29:09.000]dass dieses Wort dann für andere Kontexte genutzt wurde? Genau. Man ballert über die
[29:15.520]Autobahn wie ein Projektil einer Waffe. Das passt ja auch. Und ich erinnere mich jetzt
[29:20.160]gerade, in meiner Kindheit und Jugend gab es ja große Debatten über z.B. Counterstrike,
[29:26.360]diesen Ego-Shooter. Ja. Und da ging es immer, da wurde immer dieser Begriff benutzt,
[29:30.840]Ballerspiele. Also Ego-Shooter, bei denen man aus der First-Person-Perspective schießt.
[29:38.440]Dafür wurde in den Medien damals immer der Begriff Ballerspiele benutzt. Richtig,
[29:45.440]richtig. Ja. Interessant. Ich habe gerade mal Chetchipiti gebeten, mir hier verschiedene
[29:51.360]Kontexte aufzuzeigen. Und ich glaube, da kommt Chetchipiti doch an die Grenzen. Und zwar
[29:58.200]hat Chetchipiti als fünften Kontext genannt, etwas posten oder schicken. Ich baller dir
[30:03.920]später die Fotos rüber. Das habe ich noch nie gehört. Also das kann ich mir nicht
[30:09.240]vorstellen, dass das jemals jemand geschrieben hat. Ja, oder wir sind zu alt, Manuel. Das
[30:14.400]kann natürlich auch sein. Das kann auch sein. Ja. Ja. Gut, Cari, wir fahren morgen nach Basel.
[30:20.680]Am Samstag hört ihr eine Episode von uns, die wir vorher schon aufgenommen haben,
[30:26.080]denn in Basel werden wir ganz viele Videos für euch drehen und einen Podcast mit Publikum
[30:32.000]aufnehmen. Den seht ihr dann ein paar Wochen später. Sehen? Sehen und hören,
[30:38.040]wir werden den natürlich für euch filmen, all diejenigen, die nicht dabei sein können,
[30:42.280]vor Ort. Und am Samstag hört ihr aber erstmal eine reguläre Episode hier bei uns. Fantastisch,
[30:49.920]Manuel. Ich wünsche dir gute Besserung. Ich hoffe, dass du deine Energie zurückgewinst
[30:54.520]und wir sie schon in der nächsten Episode hören werden. Ja. No pressure. Baller dann
[30:59.800]durch die Episode, kein Problem. Ach, war schön mit dir. Bis bald, Cari. Bis bald, ciao. Tschüss.